Denkfabrik Nachwuchsfußball / Auszug 1

Sie (Trai­ner) wer­den im Nach­wuchs­be­reich oft an Tabell­en­er­geb­nis­sen und der Per­for­mance ihrer Mann-schaft und weni­ger an der Ent­wick­lung ein­zel­ner Spie­ler gemessen. 

Das sind nur eini­ge der vie­len Kri­tik­punk­te, mit denen sich die Funk­tio­nä­re des DFB in den ver­gan­ge­nen Mona­ten an die Öffent­lich­keit gewandt haben. Bereits seit Febru­ar 2018 erar­bei­tet eine gemein­sa­me Arbeits­grup­pe von DFB und DFL umfas­sen­de Reform­plä­ne für die Nach­wuchs­aus­bil­dung im deut­schen Fuß­ball. Im Rah­men die­ses ins Leben geru­fe­nen Pro­jekt Zukunft soll der Grund­stein dafür gelegt wer­den, dass sich sowohl die Bun­des­li­ga, als auch die Natio­nal­mann­schaft in den nächs­ten Jahr­zehn­ten dau­er­haft in der Welt­spit­ze eta­bliert. Neben unver­blümt selbst­kri­ti­schen Situa­ti­ons­ana­ly­sen bringt es auch weit­rei­chen­de Lösungs- und Ver­än­de­rungs­vor­schlä­ge in der Talent­för­de­rung her­vor. Von den ange­streb­ten Refor­men betrof­fe­ne Berei­che sind unter ande­rem: die Trai­ner­aus­bil­dung, jeg­li­che För­der­struk­tu­ren sowie eine Neu­ge­stal­tung des Spiel­be­triebs. Der DFB macht in den bis­her ver­öf­fent­lich­ten Kon­zep­ten der Arbeits­grup­pe Pro­jekt Zukunft deut­lich, dass man den Nach­hol­be­darf im Nach­wuchs­be­reich erkannt hat und nun ver­su­chen möch­te, gemein­sam mit den Lan­des­ver­bän­den, Leis­tungs­zen­tren und Ama­teur­ver­ei­nen neue Wege im deut­schen Nach­wuchs­fuß­ball zu beschrei­ten [26].

An die­sem Punkt möch­te auch die­ses Buch anset­zen. Alle Über­le­gun­gen unse­rer Denk­fa­brik dre­hen sich um die Fra­ge, wie der Nach­wuchs­fuß­ball opti­miert wer­den kann. Wir spre­chen bewusst von Opti­mie­rung, denn gro­ße Tei­le des Sys­tems, wel­ches sich in den letz­ten 20 Jah­ren ent­wi­ckel­te, kön­nen als posi­tiv ange­se­hen wer­den. Nicht umsonst fun­gier­te der deut­sche Fuß­ball in vie­ler­lei Hin­sicht als Vor­rei­ter im inter­na­tio­na­len Ver­gleich. Es ist gar nicht lan­ge her, da blick­te die Fuß­ball­welt noch nei­disch auf Deutsch­land. Nun hat uns das Schick­sal eines Vor­rei­ters ereilt: Erfolg­ver­spre­chen­de Metho­den wur­den von der Kon­kur­renz über­nom­men, wäh­rend die Schwach­stel­len des Sys­tems erkannt und logi­scher­wei­se gemie­den wur­den. Dadurch konn­ten die ande­ren Natio­nen in den letz­ten Jah­ren zuse­hends die Lücke schlie­ßen und uns zum Teil auch links und rechts über­ho­len. Bei aller Kri­tik, die in letz­ter Zeit ver­mehrt auf den DFB ein­pras­selt, möch­ten wir her­vor­he­ben, dass, auch wenn nicht alles gut ist, eben auch nicht alles schlecht ist. Es geht uns daher nicht dar­um, das kom­plet­te Talent­för­de­rungs­kon­zept auf den Kopf zu stel­len, son­dern viel­mehr gewis­se Reser­ven und Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le im deut­schen Nach­wuchs­fuß­ball zu iden­ti­fi­zie­ren und somit Auf­merk­sam­keit für The­men­be­rei­che zu schaf­fen, die bis dato noch eher stief­müt­ter­lich behan­delt werden.

Mehr zum Pro­jekt Zukunft und den Ansatz­punk­ten die­ses Buches könnt ihr im Kapi­tel Reser­ven und Poten­zia­le“ ab Febru­ar 2022 nach­le­sen.

Mehr Infos unter Punkt Bücher / Titel: Denk­fa­brik Nach­wuchs­fuß­ball – Wie kön­nen wir es bes­ser machen? / Ein­fach vorbestellen

Was fehlt, ist das freie Spiel. (…) Wir machen uns inten­siv Gedan­ken dar­über, ob die Wett­be­wer­be, wie wir sie haben, sinn­voll sind. 

Wir müs­sen die Spie­ler indi­vi­du­ell beglei­ten, ihre vor­han­de­nen Qua­li­tä­ten för­dern und sie in den Mit­tel­punkt unse­res Han­delns stellen. 

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